Wer die Lage des Frinzhäuschens auf dem Foto oben bestimmen will, muss sich schon gut in Gruiten auskennen. Deshalb will ich wenigstens hinzufügen, dass ich das Foto von dem Teil der Düsselberger Straße aufgenommen habe, der durch die Felder führt.

Das folgende Foto ist von einem etwas anderen Standpunkt aufgenommen worden, sodass nun ein winziges Stückchen des Frinzhäuschens zu sehen ist.

Blick auf Frinzhäuschen (Mitte). Foto (2007): von mir.

Die beiden folgenden Fotos sind so alt, dass auch sie kaum verraten können, wo Frinzhäuschen liegt.

Frinzhäuschen-Rückseite vermutlich um 1900-1910. Foto: Gruitener Archive/Kratz.

Frinzhäuschen-Vorderseite. Foto (vermutlich um 1900): Gruitener Archive.

Wer Frinzhäuschen unter der Adresse Frinzberg sucht, geht fehl, obwohl es einst zum Hof Frinzberg gehörte, bis es vor gut 200 Jahren zum Preis von 750 Reichstalern in den Besitz des Hofes Im Grund überging.1 Aus Aufzeichnungen aus dem Jahre 1815 ist zu erkennen, dass damals zumindest das Dach ziemlich renovierungsbedürftig gewesen sein dürfte, denn es wurden 1200 Dachpfannen sowie Bretter und Latten für das Frinzhäuschen herbeigeschafft2 – und 1819 noch einmal 1000 Pfannen, die nach der Notiz für das Haus am Vrinsheusgen bestimmt waren.3

Frinshäuschen ist der Ort, an dem sich zu der Zeit, als am 16.4.1945 auf Station Gruiten kampflos den US-Streitkräften übergeben wurde (LINK dorthin) noch eine Tragödie ereignete: Wegen der zunehmenden Fliegerangriffe auf Düsseldorf waren die Kinder der Familie Lommen aus Düsseldorf von dort zu ihren Großeltern ins vermeintlich sicherere Gruiten geschickt worden. Die Großeltern lebten auf Frinzhäuschen. Am 16.4.1945 sollte einer der Jungen, der noch nicht 13-jährige Kuno, ein Pferd vom Frinzhäuschen zur Pfaffenhütte bringen und wurde dabei unmittelbar vor dem Frinzhäuschen von einem Tiefflieger erschossen.

Das moderne Frinzhäuschen. Foto (2012): von mir.

Frinzhäuschen um 2018 (Vordergrund). Repro aus Schrägluftbildviewer Kreis Mettmann.

Aus dem alten Frinshäuschen ist inzwischen längst ein modernes Wohnhaus geworden (Abb. oben).

Lothar Weller (Stand 17.5.2021) – Titelfoto (2007): von mir.


1 Notarurkunde vom 29.5.1818 über die Bezahlung der 750 Reichstaler (JPK-Dokument X#17).

2 JPK-Dokument XXI#9, S. 229 („annotation vom Vrinsheußgen“)

3 JPK-Dokument XXI#9, S. 230.

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