Das Benninghofer Schlösschen war nie ein adeliger Wohnsitz. Sein Ursprung ist ganz und gar profan und wohl mit dem Doktorshaus verbunden. Wahrscheinlich haben hier Mitte des 18. Jahrhunderts Stall und Remise für Pferd und Kutsche gestanden, mit denen Jacob Lauterbach, das Haaner Waisenkind, das zum berühmten Gruitener Arzt wurde, seine Krankenbesuche in der Umgebung machte.
Die „Schlösschen-Ära“ begann erst etwa 100 Jahre später, als ein wohlhabender Hofbesitzer an dieser Stelle – so ist allerdings nur mündlich überliefert – ein Gebäude im neoklassizistischen Stil errichtete und einen mit Zypressen bewachsenen Weg hinunter zur Düssel anlegte. Es soll damals das außergewöhnlichste Anwesen in ganz Gruiten gewesen sein. Aber 1880 sei es abgebrannt und habe nach dem Wiederaufbau bei den Gruitenern als „verschandelt“ gegolten.[1] 1979 fand man es in einer „Rundwanderung durch das Dorf“ noch nicht erwähnenswert.[2]

1982 wurde das Benninghofer Schlösschen grundlegend erneuert, und auch der Brunnen an der Nordostecke wurde rekonstruiert. Seither ist es geadelt durch schlichte Eleganz und zu allen Jahreszeiten ein schöner Anblick.



Sogar auf „Leinwand“ hat es das Benninghofer Schlösschen geschafft:


Lothar Weller, 12.4.2019, ergänzt 11.2.2021 – Fotos: Archiv Breidbach (1), von mir (5).
[1] Historischer Lehrpfad Gruiten, Nr. 26 (1983 wurde das Benninghofer Schlösschen neu in den Lehrpfad aufgenommen).
[2] Gruiten, Perle im Niederbergischen Land, Festschrift zum 50-jährigen Bestehen des Bürger- und Verkehrsvereins Gruiten, 1979, S. 111 ff.
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